PETER KOGLER

Peter Kogler, Ohne Titel (Detail), 2017 © Peter Kogler
26. Juni bis 07. September 2025
Peter Kogler
Der Bildhauer als Zeichner
Kunstgespräch und Ausstellungseröffnung:
Donnerstag, 26. Juni 2025, 19.00 Uhr
Hubert Nitsch, Theologe, Kunsthistoriker, Kurator Kunstraum St. Virgil
im Gespräch mit Peter Kogler, Wien
Begrüßung: Andrea Lehner-Hagwood, Kunsthistorikerin, Leiterin Kunstraum St. Virgil
Der Kunstraum St. Virgil präsentiert eine Auswahl von 24 großformatigen Arbeiten des international bekannten österreichischen Künstlers Peter Kogler (*1959 Innsbruck).
Anhand von aneinandergereihten Collagen, die sich wie ein Fries durch die Ausstellungsräume ziehen, wird Peter Koglers facettenreiches künstlerisches Werk in verschiedenen Medien dargelegt. Die Zeitlinie führt uns von 1984 bis ins Jahr 2024. Zu sehen sind Fotos, Pläne, Skizzen, Installationsansichten und Drucke. Sie erzählen vom Wirken eines Künstlers, der seinen unverwechselbaren Umgang mit computergenerierten Bildern, Video, Skulptur, Zeichnung und Architektur, unter Beweis stellt – so auch in seinen Collagen. Die Chronologie entfaltet sich zu einem dichten Erzählstrang und gibt den Blick auf über 40 Jahre von Koglers Schaffen frei.
Peter Kogler war einer der Ersten, der den Computer als Arbeitsmedium in seine künstlerische Arbeit integrierte. Er ist vielen als Medienkünstler bekannt, der durch seine raumgreifenden Installationen öffentliche Orte prägt. Signifikante Motive sind die biomorphen Strukturen am Grazer Bahnhof, Röhrensysteme an der Fassade einer Galerie in Gmunden, digital entwickelte Formen an einer Glaswand in der Innsbrucker Bürgerspitalkirche oder eine über mehrere Etagen reichende textile Arbeit im österreichischen Parlament. In seinen dreidimensionalen Werken ist Peter Kogler ein präziser Arbeiter, der seine künstlerische Botschaft an uns richtet und uns verändert weitergehen lässt. Koglers Interventionen sind oft Teil einer elektronischen Kultur, die auch Themen von Malerei, Skulptur, Video und Grafik aufgreift und miteinander verbindet.
Zu den Sujets seiner Bildlinie gehören das Gehirn, die Ameise, Systeme, Menschen und Gegenstände. Die Ameisenkolonien zum Beispiel stehen für den Ursprung der Sozialität und des Altruismus. Das Gehirn als Motiv steht für das Interesse am Inhalt, aber auch für die Formbarkeit dieses Organs und für Vernetzung. Die Ausstellung schafft einen faszinierenden Einblick in das Werk eines Künstlers, der auch im kleinen Format großartige Welten erzeugt.
Mit seinen Werken fügt Peter Kogler eine neue Facette zur Ausstellungsreihe Der Bildhauer als Zeichner hinzu, in der seit 2003 im Kunstraum St. Virgil Arbeiten bedeutender österreichischer Künstler*innen zu sehen sind. Präsentiert wurden bisher Josef Zenzmaier, Sepp Auer, Ruedi Arnold, Bernhard Gwiggner, Lois Anvidalfarei, Ulrike Lienbacher, Michael Kienzer, Franz Josef Altenburg, Gerold Tusch, Julie Hayward, Werner Feiersinger, Iris Andraschek, Irene und Christine Hohenbüchler, Willi Scherübl, Oswald Oberhuber, Tone Fink, Hans Schabus, Brigitte Kowanz, Josef Bauer, Heimo Zobernig, VALIE EXPORT und Regula Dettwiler.
PETER KOGLER wurde 1959 in Innsbruck geboren und lebt in Wien. Nach einem Lehrauftrag in Frankfurt am Main und einer Professur in Wien unterrichtet er seit 2008 an der Akademie der Bildenden Künste München.
Peter Kogler stellte und stellt in vielen Kunstinstitutionen weltweit aus, unter anderem 1986 bei der Biennale di Venezia, 1987 in der Wiener Secession, 1992 und 1997 bei der documenta IX und X in Kassel, 2000 im Kunsthaus Bregenz, 2006 im Museum of Modern Art New York, 2008 im mumok Wien, 2012 im Centre Pompidou Paris und 2021 in der Fundación PROA Buenos Aires. Er wurde unter anderem mit dem Prix Ars Electronica und dem Otto-Mauer-Preis ausgezeichnet.