Alois Mosbacher, Frenzi Rigling

Alois Mosbacher und Frenzi Rigling im Atelier

Alois Mosbacher, Rose, 100 x 70 cm

Frenzi Rigling, Fliegen, 90 x 150 cm

04.07. bis 15.11.2017

Zeit für A. Zeit für F.


Eröffnung

Montag, 03.07.2017, 19.00 Uhr
Hubert Nitsch, Kurator Kunstraum St. Virgil


Ich gehe durch Salzburg und nehme die Welt wahr. Natur allerorten und eine thronende Festung und auf jedem Platz ein Brunnen. Barocke Architektur und zeitgenössische Kunst.

Ich gehe durch die Ateliers von Alois Mosbacher und Frenzi Rigling und nehme die Welt wahr. Gedanklich betrete ich bei Alois Mosbacher dichte Natur, Waldstücke, sehe Tiere, Menschen und Spuren des Zivilisatorischen, Elaborate und Konzentrationen, wo Äste, Pflanzen, Bälle, Wäscheklammern, Abfall, Tiere,… sich gegenseitig halten oder nicht voneinander loskommen. Es ist eine Welt voller Spuren und Verweise. Es ist eine Welt der Zeichnung, der Malerei und der Collage. Einen Baumstamm mit einem angebundenen Ast lese ich als Mutter mit Kind. Ein Hund stellt sich für ein Portrait zur Verfügung. In einer Waldidylle wird Müll sichtbar, der aber auch als Dokumentation von gelebtem Leben gelesen werden kann.

Natur und Kultur begegnen mir auch in den Räumen von Frenzi Rigling. Gesammelte Schmetterlingsflügel finden sich ebenso wie gepresste Blätter, aber auch Stoffbänder und Textilobjekte. Feinst gezeichnete Hasen finden sich neben gezeichneten Blättern und einem Tagebuch, in dem die täglich getragene Kleidung gezeichnet dokumentiert wird. Fotos vom Biomüll oder Insektenansammlungen ergänzen einen Blick auf die Welt, der im Einfachen vom Schönen erzählt. Das Leben begegnet mir als Artefakt in einer Teppichrolle, die sich beim näheren Hinsehen als  zusammengenähte abgelegte Kinderkleidung entpuppt. Genähte Leinwände aus alten Servietten werden mit Schriftzitaten versehen und großformatige Aquarelle mit abstrakten Flächen künden von einer überlegten Gartengestaltung. Kunst und Leben verschränken sich und machen Lust auf die Entdeckung der Welt.

Der Gang durch Salzburg ist mit dieser Ausstellung im Kunstraum St. Virgil um eine wunderbare Facette reicher. 

Text: Hubert Nitsch