Carmelo Di Feo

Carmelo Di Feo, aus der Serie: Sogno e son desto

07.05. bis 30.06.2014

Sogno e son desto


Eröffnung

Dienstag, 06.05.2014, 19.00 Uhr
Hubert Nitsch, Kurator St. Virgil, und Wolfgang Richter, Landartkünstler und Lehrer



Zustände zwischen Träumen und Wachsein sind ein Zwischenreich im Leben. Sie sind zutiefst menschlich. Traum und Wirklichkeit bilden eine Einheit. Dabei geht es immer um Leben und Tod. Nicht als Extremfall und Ausnahmezustand, sondern um unsere Existenz. Möglich oder unmöglich, wahr oder falsch sind hier nicht das Thema. Die Differenz zwischen Nachricht und Erinnerung liegt in der Intuition, in der persönlichen Wahrnehmung. Derartige Gedanken bewegten Carmelo Di Feo bei der Arbeit an diesem Zyklus.

Kleinformatige, zarte Bleistiftzeichnungen auf Papier, Arbeiten mit Kugelschreiber auf Kuvert bilden ein großes Mosaik, an dem der Künstler seit 2007 philosophiert hat. Der Kugelschreiber ist bewusst gewählt, ist er doch ein alltägliches Werkzeug, fast ein wenig mechanisch gegenüber dem Bleistift und nicht radierbar. Der Bleistift hingegen ist weicher, langsamer im Entstehungsprozess und poetischer.

Leben ist wie Zeichnen ohne Radiergummi. Man muss immer eine Lösung finden oder es fällt einem eine Lösung zu. Der Bleistift aber lässt die Möglichkeit offen, Änderungen vorzunehmen, neue Entscheidungen zu treffen und den Lebens-Weg zu gestalten. Als Leporello bilden die 200 Zeichnungen gleichsam eine Lebenslinie, einen Rhythmus, eine Folge zwischen Anfang und Ende, zwischen Traum und Wachsein, zwischen Leben und Tod. Diese persönlichen Bekenntnisse, Hoffnungen, Sorgen zeigen sich in einer Formensprache, uns so vertraut wie manchmal auch verstörend. Mensch, Tier und Natur sind eingebunden in technische Apparate, die sich als Existenzmaschinen erweisen.


Carmelo Di Feo
1962 in Altavilla Silentina (Salerno) / Italien geboren
1981 – 1987 Studium der Architektur und Grafik in Neapel und Rom
Seit 1989 in Österreich, lebt und arbeitet in Salzburg


Ausstellungen (Auswahl aus den letzten Jahren)
2012     „Einmal Unterwelt und zurück“, Residenzgalerie Salzburg
2012     „The New Dimension: Constructed“, Stadtgalerie Salzburg
2009     „Biografischer Ausnahmezustand“, Ausstellung im Museumspavillon der Galerie der Stadt Salzburg und Rathaus Dresden
2009     „Roma luogo della visione , luogo della memoria“, Museo di Roma und Galleria Liliana Maniero
2008     „Memory Circus“, Künstlerhaus Salzburg
2008     Kunsthaus NEXUS, Saalfelden 2007    
            „il cielo in una stanza“, Romanischer Keller, Salzburg
2006     „com’è profondo il mare“, Museumpavillon Galerie der Stadt Salzburg
2006     „small pieces“, Galerie Altnöder, Salzburg
2006     „ich kann lachen“, Galerie Eboran, Salzburg