Alexander Schatzmann
Alexander Schatzmann, aus der Serie "Stills" 2009 Tusche auf Hadernpapier 300 x 190 cm
12.06. bis 10.09.2010
Stills
Großformatige Tuscharbeiten auf Papier
Eröffnung
Freitag, 11.06.2010, 18.00 Uhr
Univ. Prof. Dr. Anselm Wagner, TU Graz
Wann immer Tusche zum malerischen Einsatz kommt, sind formale Reduktion, kompositorische Sicherheit und agogischer Wagemut gefragt. Man wird in diesem Zusammenhang immer wieder chinesische Altmeister der knappen Weltschilderung und der explosiv-eleganten Kalligrafie zitieren. Aber es gibt auch Zeitgenossen jenseits der fernöstlichen Tradition, die den Pinsel in flüssige Edelschwärze tauchen und im Geist gestalterischer Disziplin und materieller Ökonomie zu Werke gehen. Denn Tusche und Papier haben noch nie etwas verziehen, weder gestische Unsicherheit, noch Spannungslosigkeit im Licht-Nacht-Kontrast.
Der Salzburger Maler Alexander Schatzmann besteht den Vergleich mit den Leistungen der alten Tuschekunst bestens. Ohne sich an gegenständliche Vorgaben zu halten oder abstrakten Vorbildern nachzueifern, entdeckt er die Möglichkeiten strikter und anspruchsvoller Schwarzweiß-Dramaturgien neu und lässt sie auf Leinwand-Großformaten agieren.
"Stills" ist eine Bildserie der großen, atemberaubenden Naturschauspiele, die sowohl in der Fernsicht als auch im nahen Abtasten der Mikrostrukturen faszinieren. Klassische Tusche erweist sich in dieser nicht alltäglichen Anwendung als hochsuggestives Malmedium. Sie evoziert Landschaftliches und Kosmisches, ist in unaufdringlicher Weise dekorativ und lädt zugleich zur Meditation ein. Das funktioniert natürlich nur, wenn der Künstler die Fäden der Licht-Schatten-Spiele straff in der Hand hält und minimalistisch vorgeht. Alexander Schatzmann hat die Lehrmeister dieser alten Kunst verstanden. Anton Gugg
Alexander Schatzmann
geboren 1964 in Schwarzach i. Pg.
Studium Bühnenbild am Mozarteum in Salzburg.
Assistent an den Münchner Kammerspielen, Staatstheater Braunschweig, Bühnen der Landeshauptstadt Kiel, Opernhaus Wuppertal, Landestheater Salzburg usw.
Eigene Bühnenbildentwürfe u. a. für das Schauspielhaus Salzburg, Thalia Theater Halle/S, Landestheater Salzburg, Tiroler Landestheater.
Lehrtätigkeit an der Internationalen Sommerakademie für Theater Graz ab 2003. Leitet Kurse für Kinder und Jugendliche.
Parallel dazu gewinnt die Malerei zunehmend an Bedeutung. Die Zyklen: "Stabat", "Requiem", "Bancetto - Sarcophago" und "Mandylion" entstehen.
Seit 2008 Konzentration auf Tuschemalerei auf Hadern- und Japanpapier. Malt die großformatige Serie "Stills".
Ausstellungen 2009: Galerie der Stadt Salzburg im Vogelhaus, Galerie im Gemeindehaus Seekirchen
Ausstellungsbeteiligungen: Galerie Weihergut, Chiemseehof, Stiegls Brauwelt