Antonia Gobiet geht in Pension und bleibt Geschäftsführerin des Kardinal König Kunstpreises

Nach 15 Jahren als Studienleiterin für den Bereich Kunst und als Verantwortliche für die Ausstellungen im Kunstraum St. Virgil haben wir Antonia Gobiet mit Ende Februar in die Teilzeit-Pension verabschiedet. Der Kunstraum St. Virgil hat unter ihrer Leitung deutlich an Profil gewonnen: als Galerie, als Ort der Vernetzung und Relevanz zeitgenössischer Kunst in Salzburg und in Österreich. Sie verabschiedet sich mit einer bemerkenswerten Ausstellung von Inge Dick.
Unser Dank gilt einer leidenschaftlichen Kunstvermittlerin, einer hervorragenden Netzwerkerin und einer Kollegin, die uns mit jeder Ausstellung "Welten eröffnet" hat.

Die Ausstellungen in St. Virgil zeigten sich deutlich am Puls der Zeit, auch wenn das nicht immer allen „gefallen“ hat. Antonia Gobiet hat unmissverständlich klargemacht, dass Kunst auch „Raum“ braucht und zwar weit über den reinen Ort hinaus. Kunst braucht Räume der Aufmerksamkeit, Räume der Sorgfalt, Räume der Vermittlung und Kommunikation. Dabei war sie stets selbst auf der Suche nach dem Optimum, das jede Ausstellung einzigartig machte.

Mit Künstler*innen ging sie auf eine Weise um, die sensibel, kompetent, immer aber auch zielorientiert war. So manche junge Kunstschaffende haben dadurch St. Virgil als überraschenden und modernen Ort von Kirche und Kunst erlebt.  Die Vermittlung von solidem kunsthistorischen Wissen gelang ihr über eine Mischung aus Seminar und Erlebnis, was viele Jahre zu den erfolgreichsten Veranstaltungen im Kunstbereich gehörte.

Menschen dafür zu begeistern, selbst zu Kunstschaffenden zu werden, führte zu jahrelang ausgebuchten Malseminaren. Beispielsweise mit dem Kurs Ikonenmalen gelang auch eine Brücke zwischen Spiritualität und Maltechnik. Fotografie, Gestalten von Textilem, Schmuck oder Skulpturalem rundete das Kreativprogramm ab. 

Antonia Gobiet ist österreichweit und darüber hinaus bestens in der Kunstszene vernetzt, was St. Virgil zahlreiche, renommierte Gäste bei den von ihr initiierten Kunstgesprächen im Umfeld der Ausstellungen, bescherte. 

Besonders am Herzen lag ihr immer die Förderung junger Künstler*innen. Dem Programm „artists in residence“ ermöglichte sie Finanzierungssicherheit und hohe Qualtität.

Ein Glücksfall ist es für St. Virgil, dass Antonia Gobiet gleichzeitig die Geschäftsführerin des Kardinal König Kunstpreises ist und auch bleibt. 

Als Kollegin schätzen wir ihren Humor, Ihre Authentizität und ihre Gabe, „wie eine Löwin zu kämpfen“, um das Bestmögliche, am liebsten aber um die Perfektion für die Kunst zu erreichen. Ihre internen Führungen durch die jeweils aktuelle Ausstellung haben uns immer inspiriert und begeistert.

Ihre Nachfolgerin ist Anneliese Senfter, die St. Virgil als „artist in residence“ bereits kennen gelernt hat.