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LINDA LUSE, PHILIPP HOELZGEN & SINA MOSER

Einladungskarte Ausstellung September 2025

17. September bis 09. November 2025

Linda Luse & Philipp Hoelzgen
Artists-in-Residence-Aufenthalt 2024


Sina Moser
Mit anderen Augen


Meet the Artists:
Dienstag, 16. September 2025, 19.00 Uhr

Linda Luse, Linz, Philipp Hoelzgen, Wien und Sina Moser, Salzburg im Gespräch mit
Andrea Lehner-Hagwood,Kunsthistorikerin, Leiterin Kunstraum St. Virgil Salzburg

20.00 Uhr musikalische Performance von Sina Moser, ab 20.30 Uhr Live-DJ-Set mit Didi Neidhart

Ein Abend – zwei Ausstellungen – vielfältige Perspektiven

Unter dem Titel „Meet the Artists“ lädt St. Virgil zur Eröffnung zweier Ausstellungen ein, die in einem gemeinsamen Rahmen präsentiert werden.


Linda Luse & Philipp Hoelzgen

Artists-in-Residence-Aufenthalt 2024

Bereits zum 19. Mal konnten zwei von einer Fachjury ausgewählte Künstler*innen zu diesem Aufenthalt eingeladen werden. Die Künstler*innen Linda Luse (*1987, Gulbene, Lettland) und Philipp Hoelzgen (*1994, Regensburg, Deutschland) arbeiteten im Sommer 2024 im Zuge des Artists-in-Residence-Aufenthaltes für fünf Wochen im Kunstatelier von St. Virgil.

In ihrer neuen Keramik-Serie „Dürre Weiden“ setzt sich Linda Luse mit der fragilen und zunehmend bedrohten Beziehung zwischen menschlichem Handeln und ökologischer Gesundheit auseinander – mit besonderem Fokus auf dem Boden als essenzielle Lebensgrundlage. Ihre Arbeit basiert auf intensiver Recherche und konzeptueller Auseinandersetzung mit den ökologischen Folgen von Eingriffen wie Bodenversiegelung, Umweltverschmutzung und nicht nachhaltiger Landnutzung.

Der Boden – der artenreichste Lebensraum der Erde – wird zur zentralen Metapher in ihrer Arbeit: In seinem komplexen Gefüge aus Mikroorganismen und unterirdischen Netzwerken liegt die Grundlage für Pflanzenwachstum, Nährstoffversorgung und funktionierende Ökosysteme. Doch dieser Raum wird zunehmend degradiert, ausgelaugt und übersehen.

 

Mit „Dürre Weiden“ schafft Luse eine Installation, die sowohl Verlust als auch Dringlichkeit vermittelt. Ihre kargen, beinahe apokalyptisch wirkenden Keramikskulpturen konfrontieren die Betrachtenden mit der Realität ökologischer Zerstörung. Die Künstlerin ruft dazu auf, unsere Verbindung zum Boden – und damit zum Leben selbst – neu zu überdenken und wertzuschätzen.

 

Philipp Hoelzgen präsentiert in der Ausstellung neue Arbeiten aus der Serie „Silhouettes of Terraforming“. Ausgangspunkt sind Beobachtungen traditioneller Schindelarchitektur im alpinen Raum, die während seines Aufenthaltes in St. Virgil entstanden sind. Darin untersucht Hoelzgen, wie der Mensch durch bauliche Eingriffe nicht nur seine Umwelt, sondern auch seine soziale Realität formt. Architektur wird dabei nicht nur als funktionales System verstanden, sondern als Ausdruck von Ideologien, Vergänglichkeit und Körperbezug.

 

Ausgehend von alpinen Schindelhäusern, deren hölzerne Fassaden sich im Lauf der Jahre silbrig verfärben, ist eine Serie fotografischer Skulpturen und „kostümartiger“ Objekte entstanden. Analoges Fotopapier wird dabei zu einem Material, das – ähnlich den Schindeln – auf Licht, Feuchtigkeit und Zeit reagiert. Die entstandenen Arbeiten thematisieren den Übergang zwischen Mensch und Raum, innen und außen, Individuum und Umwelt.

 

Das Artists-in-Residence-Programm wird von Würth Österreich unterstützt.
Mit Unterstützung für Materialförderung durch Bildrecht Wien.


Sina Moser

Mit anderen Augen

Im Zuge der Ausstellungsreihe „Dialoge“ erweitert der Kunstraum St. Virgil seine Präsentationsplattform und lädt jedes Jahr eine Salzburger Künstlerin oder einen Künstler dazu ein, mit den Artists in Residence in einen inspirierenden Austausch zu treten. Der Fokus liegt auf erhellenden Gesprächen und gemeinsamen Begegnungen mit der Salzburger Kreativszene. Durch den gegenseitigen Erfahrungsaustausch ergeben sich wertvolle Synergien, die impulsgebend für die Arbeiten der jeweiligen Künstler*innen werden können. Parallel zur Ausstellung von Linda Luse und Phillip Hoelzgen, präsentiert die Künstlerin Sina Moser in einer Kabinettausstellung eine Serie von ironisch-surrealistischen Collagen, die durch das Zusammenfügen von historischen und zeitgenössischen Elementen aus der Malerei und Fotomontagen eine neue Sichtweise auf scheinbar Vertrautes eröffnen.

Im Vordergrund der Collagen, die den Titel „Mit anderen Augen“ tragen, stehen gemalte oder fotografierte Menschenbilder, die oftmals vorherrschende Werte und Ideale einer Gesellschaft erkennen lassen.

 

In der Ausstellung ist außerdem eine Auswahl an Schwarz-Weiß-Fotografien aus der Serie „Wir sind alle verbunden“: Menschenporträts Porträts 2023-2025 zu sehen. Die Porträts von Personen indischer Abstammung sind auf den Reisen der Künstlerin in unterschiedlichen Bundesstaaten in Indien entstanden. Sie werden in einer Art Wandinstallation mit einigen wenigen Porträts von Menschen mit europäischer Abstammung vermischt.

 

Die Ausstellung ist eine Einladung, „mit anderen Augen“ zu sehen – sich bewusst der eigenen Sichtweise zu stellen und zu erleben, wie vertraute Bilder eine ungewohnte Tiefe und Bedeutung annehmen.