Herzlichen Dank, dass wir unseren Workshop "Visionen für ein ganzheitliches...
Franz Josef Altenburg


1941 geboren in Bad Ischl
Kunstgewerbeschule Graz (H. Adametz) und verschiedene Studienaufenthalte, u. a. in Faenza, Italien, und Genf bei Jean Claude de Crousaz, Deutschland und Mexiko
1972 Goldmedaille Faenza, Italien
1989 OÖ Kulturpreis für Bildende Kunst
Architekturbezogene Arbeiten u. a. im Sakralraum, Kirche am Schöpfwerk, Wien,
Altar Neuberg/Mürz, Altar Schiedlberg in OÖ
Nationale und Internationale Ausstellungstätigkeit (Auswahl):
1992 "Keramische Objekte", Rupertinum, Salzburg
1994 "Wotruba und die Folgen", Rupertinum Sbg. und Bawag Foundation, Wien
2001 "Objekte, Elemente", MAK - Öster. Museum für angewandte Kunst, Wien
2002 "Schöpfungszeit", Landesgalerie Linz
2008 "Die Kleinen - Franz Josef Altenburg", Jesuitenfoyer, Wien
Der Bildhauer als Zeichner
Franz Josef Altenburg zeichnet nicht, weil er sich als zeichnender Künstler sieht. Franz Josef Altenburg ist durch und durch Keramiker und den Zeichenstift verwendet er, wenn es darum geht, Ideen festzuhalten, zukünftigen keramischen Plastiken nachzugehen, Gedanken zu präzisieren. Dementsprechend finden sich seine Zeichnungen und Zeichen oft auf nebenbei gefundenem Papier, auf Fahrkarten, einem Stück Karton, dem alten Zeichenblock eines Familienmitglieds und ebenso gefunden scheint der Stift, der Fineliner, der Zimmermannsbleistift, die Füllfeder.
Als Kurator der Ausstellungsreihe Der Bildhauer als Zeichner im Kunstraum St. Virgil entdeckte/fand ich, dass Franz Josef Altenburg neben seinen Kollegen/Kollegin der Reihe (Josef Zenzmaier, Sepp Auer, Ruedi Arnold, Bernhard Gwiggner, Lois Anvidalfarei, Ulrike Lienbacher, Michael Kienzer) in seiner unbedarften Ursprünglichkeit im Medium der Zeichnung, die mit keinem Gedanken Kunst zu sein oder Kunst sein zu wollen entsteht, etwas vermittelt, was mit seinem beachtlichen plastischen Werk korreliert und doch noch nie ausgestellt wurde.
Franz Josef Altenburgs Keramiken sind nutzlos, ursprünglich, transzendierend, mit einem großen Selbstverständnis ausgestattet, zwingend obwohl beiläufig, wirkend, stringent, als Einzelstück in eine Vielzahl und einen Kosmos eingebettet, unaufgeregt, liebenswert, kantig und doch weich, an den Verbindungsstellen durch Einzelteile manchmal unsauber zusammengefügt und doch klar im Gesamten, variabel aber nicht austauschbar, unverwechselbar, Fragen auslösend, Leben erschließend. Und die Zeichnungen sind das auch.
Hubert Nitsch, Kurator Kunstraum St. Virgil